|
FLAIR-FLOW 4 is supported by the European Commission within the 5th Framework Programme under the Quality of Life and Management of Living Resources, Key Action 1. It comprises a network that disseminates food research results to consumer groups, health professionals and the food industry in 24 European countries. |
Schalentiere sind eine gute Quelle biologisch hochwertigen Proteins und sind fettarm. Sie liefern geringe Mengen der langkettigen mehrfach ungesättigten n-3 Fettsäuren, die z.B. für die Risikoreduktion für koronare Thrombose und Arteriosklerose bedeutsam sind. Bezogen auf das Gewicht, enthalten Schalentiere ebensoviel Eisen wie mageres Fleisch, auch wenn sie selten in vergleichbaren Mengen verzehrt werden.
Als Lebensmittel sind Schalentiere aufgrund der Charakteristika der Tiere (Filterernährer) und der Verzehrsweise (leicht gekocht oder roh) einzigartig. Die Tiere werden in Meerwasser gezüchtet und können Kontaminationsstoffe aus ihrer Umgebung ansammeln, so auch menschliche Darmviren.
Die Kontaminationsstoffe können längere Zeit in den Tieren überleben und - soweit sie nicht erkannt werden - in die Lebensmittelkette eindringen und folglich Krankheiten auslösen (u.a. Astrovirus, Calicivirus, Enterovirus, Hepatitis A und Rotavirus).
Gegenwärtig wird die Kontamination von Schalentieren kaum festgestellt und ungenügend gehandhabt. Epidemiologische Studien konnten sogar virale Erkrankungen mit dem Verzehr von Schalentieren in Verbindung bringen, die den bakteriellen Sicherheitsstandards entsprachen. Es wurde gezeigt, dass bakterielle Indikatoren nicht mit der Anwesenheit von Viren korrelieren, folglich die Methoden zur Identifikation gefährlicher Viren verbessert werden müssen.
Das Projekt
für virussichere Meeresfrüchte soll wirkungsvolle Methoden für eine rasche
Bestimmung für den Menschen gefährlicher Viruskontaminationen von Schalentieren
auf allen Stufen der Lebensmittelkette und neue Technologien zur Qualitätskontrolle
entwickeln. Diese Methoden werden dann zur Überprüfung der Genauigkeit der
EC-Standards sowie zur Reduktion des Gesundheitsrisikos bei Konsum von Meeresfrüchten
eingesetzt. Weiterhin soll die Sicherheit der Nahrungsversorgung garantiert
werden. Hierzu müssen Richtlinien zur gesundheitlichen Risikokontrolle entwickelt
werden, die Anwendung finden in Gebieten der Schalentierzucht und während
der "Entsorgung" ("depuration"), dem Prozess, bei dem Schalentiere Verunreinigungen
ausscheiden.
In Anbetracht der ernährungsphysiologischen Bedeutung von Meeresfrüchten als
gute Nährstoffquel-le, kann dieses Projekt die Qualität und Sicherheit eines
Nahrungsmittels verbessern, das bei erhöhtem Konsum potentiell gesundheitliche
Vorteile bringt.
Projekt-Nr: QLK1-1999-00634 (V_S Seafood)
http://www.ifremer.fr/vsseafood/
O. Univ. Prof. Dr. Werner
Pfannhauser
Institut für Lebensmittelchemie und -technologie
TU Graz
Petersgasse 12/2
A-8010 Graz
Tel.: 0316/873 6471
Fax: 0316/873 6971
e-mail: werner.pfannhauser@tugraz.at
Internetz: http://www.cis.tugraz.at/ilct