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FLAIR-FLOW 4 is supported by the European Commission within the 5th Framework Programme under the Quality of Life and Management of Living Resources, Key Action 1. It comprises a network that disseminates food research results to consumer groups, health professionals and the food industry in 24 European countries. |
FFE 539/02/SME 53
Um die Qualität und Unbedenklichkeit
von Fleisch- und Molkereierzeugnissen zu gewährleisten, ist ein neues und
äußerst schnelles Biosensor-System zur Rückstandserfassung von Tierarzneimitteln
in Lebensmitteln tierischer Herkunft entwickelt worden. Der Prototyp wurde
auf den Namen "Miss Piggy" getauft und das System wird bereits industriell
produziert.
Das Erkennungssystem
beruht auf einer immunologischen Methode und dem sogenannten Oberflächenplasmonen-Resonanzeffekt
(engl. Surface Plasmon Resonance SPR). Der SPR-Sensor misst Änderungen der
Massenkonzentration, die immer dann entstehen, wenn Moleküle Bindungen an
der Sensoroberfläche eingehen. Kleine Moleküle, wie sie in den meisten Arzneien
vorkommen, werden indirekt gemessen, indem man den Proben Antikörper beifügt,
und sie dann Antigenen an der Sensoroberfläche aussetzt.
Der Biosensor reagiert unmittelbar in Echtzeit, und spürt bis zu 8 verschiedene
Tierarzneimittel gleichzeitig auf. Darüber hinaus kann das Sensorsystem in
Industriebetrieben wie beispielsweise Schlachthöfen und Molkereien eingesetzt
werden. Sein Durchsatz liegt bei bis zu 600 Proben täglich. In allen EU-Ländern
sind Qualitätskontrollen durch staatliche Behörden Pflicht, und auch die Betreiber
der Industrieunternehmen führen selbst eigene Qualitätskontrollen durch. Damit
soll sichergestellt werden, dass Lebensmittel tierischer Herkunft frei von
potentiell gefährlichen Rückständen und Kontaminanten sind. Tierarzneimittel
werden sowohl therapeutisch als auch zur Prophylaxe eingesetzt und daher besteht
immer ein Risiko, dass deren Rückstände das Lebensmittel kontaminieren.
Obwohl es bereits viele Analysemethoden zur Ermittlung von Rückständen gibt,
existierte bislang noch kein Verfahren, das eine schnelle, zuverlässige und
im Idealfall auch automatische Untersuchung gewährleistet und dabei gleichzeitig
noch viele unterschiedliche Stoffe erkennt. In fast allen Ländern basieren
die Untersuchungen auf Antibiotika, wie sie in Schlachtbetrieben und Molkereien
durchgeführt werden, immer noch auf mikrobiologischen Methoden, die lange
Inkubationszeiten erfordern und nicht empfindlich genug auf die gesuchten
Stoffe ansprechen.
Aus diesem Grund wurden sehr viele unterschiedliche immunologische Tests entwickelt.
Diese reagieren für gewöhnlich zwar sehr gut auf die gesuchten Stoffe, aber
lassen sich schlecht reproduzieren und sehr schwer automatisieren. Techniken,
die mit Dipstick-Tests arbeiten, brauchen zwar wenige Gerätschaften und sind
schnell, aber die geforderte Empfindlichkeit ist nicht ausreichend.
Projekt: FAIR-CT98-3060 (FoodSENSE) http://www2.slv.se/foodsense2/
Projekt Koordinator:
Dr Karl-Erik Hellenäs
National Food Administration
PO. Box 622, S-751 26 Uppsala, SWEDEN
Phone: +46-18-17 57 08;
Fax: +46-18-10 58 48
e-mail: kahe@slv.se
O. Univ. Prof. Dr. Werner
Pfannhauser
Institut für Lebensmittelchemie und -technologie
TU Graz
Petersgasse 12/2
A-8010 Graz
Tel.: 0316/873 6471
Fax: 0316/873 6971
e-mail: keg@pfannhauser.at
Internetz: http://www.pfannhauser.at