Enzymatische Umwandlung von Laktose – Aufwertung durch neue Einsatzmöglichkeiten

 

FFE 386/01/SME2

 

Vorrangiges Ziel dieses Projekt war es, durch den Einsatz neuer enzymatischer Techniken alternative Verwertungsmöglichkeiten für Laktose zu finden. Weltweit fallen 1,2 Millionen Tonnen Laktose an, vorwiegend als Nebenprodukt der Käse- und Molkenerzeugung. Laktose wird als Fermentationssubstrat, als Füllstoff und Süßungsmittel verwendet und in geringen Mengen Kindernährmitteln sowie diätetischen Lebensmitteln zugesetzt. Die Anwendung von Laktose ist jedoch aufgrund der in Teilen der Bevölkerung herrschenden Laktoseintoleranz beschränkt.

 

Eine Möglichkeit des Lakoseumsatzes ist die Hydrolyse mit dem thermostabilen Enzym ß-Glycosidase aus den gentechnisch modifizierten Mikroorganismen Archea sulfolobus solfataricus und Pyrococcus furiosus. Dabei wird die Laktose über drei Stufen in 3 kontinuierlichen Reaktoren hydrolysiert.

 

Durch den Einsatz von Oxidoreduktasen wird Lakose in D-Tagatose, eine Ketohexose, die als niederkalorisches Süßungsmittel vorallem in der Diabetikerernährung Anwendung findet, umgewandelt.

 

Als weitere enzymatische Reaktion wird die Umwandlung von Laktose in Lactobionsäure durch Cellobiosedehydrogenase und Laccase diskutiert. Lactobionsäure wird in der Lebensmittelindustrie aufgrund des leicht süßsäuerlichen Geschmacks, der chelatbildenden Eigenschaften und einer möglicher prebiotischer Wirkungsweise verwendet.

 

 

Projekt Nr.: FAIR-CT-96-1048

Projekt Koordinator: Prof Klaus D Kulbe, 

                                  University of Agriculture/Institute of Food Technology, 

                                  Biochemical Engineering Division, 

                                  Muthgasse 18, 1190 Vienna, AUSTRIA 

                                  Tel:  00 43 1 36006 6250 

                                  e-mail:  SEK@EDV2.BOKU.AC.AT