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Werner Pfannhauser
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FFE 399/01/HP6

 

Gesündere Bio-Karotten

Die Nachfrage nach biologisch erzeugten Nahrungsmitteln steigt in einer Zeit des technischen Fortschritts im Bereich der Produktion sicherer genetisch veränderter Nahrungsmittel. Bio-Produkte enthalten nur unbedeutende Mengen von Rückständen landwirtschaftlicher Chemikalien. Allerdings gibt es keinen Beweis, dass biologisch erzeugte Früchte und Gemüse ernährungsphysiologisch den Normal-Produkten überlegen sind (z.B. Vitamingehalt vergleichbar). Hingegen könnten biologisch produzierte Gemüse durchaus unerwünschte Komponenten wie Mykotoxine beherbergen. Mykotoxine sind Substanzen, die durch Pilzverunreinigungen in der Lebensmittelproduktionskette entstehen. Die Komponenten könnten sich in Lebensmitteln zu gefährlichen Konzentrationen ansammeln ohne irgendeinen negativen Einfluss auf Geschmack oder Aussehen auszuüben. Beim Verzehr können Mykotoxine aber akut oder chronisch toxisch, manche sogar potentiell karzinogen wirken.

Im Interesse der öffentlichen Gesundheit entwickelt das hier vorgestellte Projekt Strategien, um eine Versorgung mit sicheren biologischen Nahrungsmitteln zu garantieren. Das mehrteilige Projekt bedient sich eines Modellsystems - Karotte-Alternaria. Die Karotte ist eines der beliebtesten Bio-Gemüse in Europa und wird in verschiedensten Bio-Produkten, wie Babynahrung und Säften, verwendet. Der Pilz Alternaria ist ein bekannter Mykotoxin-Produzent, der auf einer Vielfalt von Kulturpflanzen, vom Samen bis zum Endprodukt, vorkommt. Das Karotte-Alternaria Modell wird eingesetzt, um Methoden zu entwickeln zur: Mykotoxinerkennung, Identifizierung von Risiken in der Lebensmittelproduktionskette und Entwicklung präventiver Massnahmen. Es wird erwartet, dass die mit diesem Modell gewonnenen Ergebnisse auf andere Kulturpflanzen und Lebensmittel übertragbar sind, bei denen ähnliche Probleme mit Alternaria-Metaboliten vorkommen.

Langfristig soll dieses Projekt dazu beitragen, das Gesundheitsrisiko durch Mykotoxin-Verunreinigungen zu minimieren.

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