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FLAIR-FLOW 4 is supported by the European Commission within the 5th Framework Programme under the Quality of Life and Management of Living Resources, Key Action 1. It comprises a network that disseminates food research results to consumer groups, health professionals and the food industry in 24 European countries. |
FFE 422/01/SME 14
Phytoöstrogene sind eine
Gruppe natürlicher -in vielen Lebensmitteln enthaltener- Substanzen mit Auswirkungen
auf die Gesundheit. Schwache Östrogenwirkungen im Menschen sind darauf zurückzuführen,
dass Phytoöstrogene mit Estradiol und Estron, d.h. typischen Östrogenen in
Säugetieren, um die entsprechenden Rezeptoren konkurrieren. Isoflavonoide
sind die bekanntesten Phytoöstrogene, aber auch Lignane, Coumestrin und Indole
zeigen hormonelle Wirkungen im Menschen. Epidemiologische Untersuchungen deuten
auf eine mögliche Beziehung zwischen Isoflavonverzehr und einem geringeren
Risiko, an Herz-Kreislaufleiden, Brustkrebs und Osteoporose zu erkranken.
So ist das geringe Auftreten von Osteoporose und Oberschenkelhalsbrüchen in
Japan mit dem Verzehr von Sojabohnen (und Isoflavon von 50 - 100 mg/Tag) in
Verbindung gebracht worden. Im Vergleich werden in Europa, in dem Osteoporose
weithaus häufiger auftritt, weniger als 1 mg Isoflavone pro Tag mit der Nahrung
aufgenommen. Auch Interventionsstudien haben gezeigt, das eine höhere Zufuhr
an Isoflavonen Knochenmasse und -stärke bei Frauen nach der Menopause erhöht.
Isoflavone finden sich in vielen pflanzlichen Lebensmitteln, vor allem in
Soja- und anderen Bohnen, Erbsen und Nüssen, während Lignane in Ölsamen, Tee
und vielen Beeren enthalten sind. Wegen ihrer angeblich vorteilhaften Auswirkungen
auf die Gesundheit sind viele funktionale Lebensmittel auf den europäischen
und internationalen Märkten erhältlich.
Die häufigsten Produkte sind mit solchen Sojafraktionen angereichert, die
Isoflavone, insbesondere Sojaproteine, enthalten. So gibt es neuerdings Frühstückcerealien,
Getränke, Backwaren und Milchprodukte sowie verschiedene Riegel mit hohem
Isoflavongehalt, die eine gesundheitsfördernde Wirkung haben sollen. Zur Erweiterung
des vorhandenen Wissens wurde 1999 ein FAIR-Projekt begonnen. Ziel des Projektes
war die Bewertung vorhandener Daten zur Aufnahme von Substanzen mit östrogener
und antiöstrogener Wirkung beim Verzehr pflanzlicher Lebensmittel sowie die
Identifizierung, Entwicklung und Überprüfung von in vitro- und in vivo-Methoden
zur Analyse der biologischen Wirkungen dieser Substanzen. Geeignete Biomarker
werden ebenfalls bewertet. FLAIR FLOW Europa wird über die weiteren Fortschritte
bei diesem Projekt berichten.
Projekt Nr.: FAIR-PL98-4456 (VENUS) www.venus-ca.org/
Projektkoordinator:
Dr. Francesco Branca
Istituto Nazionale di Ricerca per gli Alimenti e la Nutrizione
Via Ardeatina 546
IT-00179 Roma
Tel.: 0039-06-5032421
Fax: 0039-06-5031592
Email: f.branca@agora.it
O. Univ. Prof. Dr. Werner
Pfannhauser
Institut für Lebensmittelchemie und -technologie
TU Graz
Petersgasse 12/2
A-8010 Graz
Tel.: 0316/873 6471
Fax: 0316/873 6971
e-mail: werner.pfannhauser@tugraz.at
Internetz: http://www.cis.tugraz.at/ilct