O.Univ.Prof.
Dr.
Werner Pfannhauser
KEG
CONSULTING AGENCY
A-1180 Wien, Kreuzgasse 79
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e-mail: keg@pfannhauser.at
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FLAIR-FLOW
4 is supported by the European Commission within the 5th Framework Programme
under the Quality of Life and Management of Living Resources, Key Action
1. It comprises a network that disseminates food research results to consumer
groups, health professionals and the food industry in 24 European countries.
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FFE 533/02/HP50
Vitamin A und Dioxine
- Entwicklungsstörungen
Organische Halogenverbin-dungen (OHs, wie z.B. Dioxine und Dioxin ähnliche
PCBs) sind beständige toxische Schadstoffe, die in stark fetthaltigen Produkten
wie z.B. Fisch und Leber als Rückstände vorkommen.
Schwangeren Frauen wird empfohlen
eine hohe Vitamin A Aufnahmen zu vermeiden und beim Konsum von Leber und leberhaltigen
Produkten wie z.B. Pastete zurückhaltend zu sein, da diese natürlicherweise
viel Vitamin A enthalten. Eine hohe Vitamin A Aufnahme während der Schwanger-schaft
wurde mit Entwicklungsstörungen beim Ungeborenen in Verbindung gebracht.
Andererseits ist auch eine zu geringe Aufnahme, wie sie in Entwicklungsländern
vorkommt, mit einem potentiellen Risiko für den Fetus verbunden.
Berichten folgend über Vitamin A Mangelerscheinungen bei Tieren, die organischen
Halogenverbindungen (OH`s) ausgesetzt waren, hat nun ein EU Projekt diese Wirkung
untersucht, um das potentielle toxikologische Risiko für Konsumenten zu
quantifizieren und die entsprechend korrekte wissenschaftliche Basis zu liefern.
Den meisten Erwartungen widersprechend zeigte diese Studie jedoch, dass OHs
eher zu einer Hypervitaminose A (zu viel Vit A) führten als zu einem Vitamin
A Mangelsyndrom wie in den Tierversuchen beobachtet. Die Wissenschafter nehmen
an, dass am zugrunde liegenden Mechanismus eine ungewöhnliche Vitamin A
(oder Retinol) 'Sparmassnahme' beteiligt ist und eine Nettozunahme im Retinsäurespiegel
verursacht. Es sollte jedoch beachtet werden, dass im Versuch relativ hohe OH
Dosen eingesetzt wurden und die Wissenschafter unterstreichen, dass die Interpretation
der Studienresultate im Hinblick auf das Risiko für Menschen, speziell
für Schwangere, nicht ganz gesichert ist.
Die Schlussfolgerung des Projektes war, dass Menschen, besonders Frauen im gebärfähigen
Alter, ein Risiko für einen marginalen Vitamin A Überschuss haben
könnten, verursacht durch eine erhöhte Vitamin A Aufnahme aus funktionellen
Lebensmitteln kombiniert mit bereits vorliegenden erhöhten OH Spiegeln.
Es scheint daher ratsam, die Retinolgesamtaufnahme genau zu erfassen und diese
in Bevölkerungsgruppen ohne ein Defizitproblem eher einzuschränken
als weiter zu erhöhen.
Projekt Nr.: FAIR-CT97-3220
Kontakt:
Prof. Dr. Abraham Brouwer
Institute for Environmental Studies, VrijeUniversiteit, De Boelelaan
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e-mail: Bram.Brouwer@IVM.VU.nl.
Österreichischer FFE-4
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