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FFE 538/02/SME 52
Gebrauchsgegenstände
und medizinische Werkzeuge aus Edelstahllegierungen, deren Qualität so hoch
ist, dass Korrosionserscheinungen nicht auftreten, können auch bei Menschen,
die unter einer Nickelallergie leiden, bedenkenlos eingesetzt werden. Das
ist das Ergebnis einer von der EU finanzierten dreijährigen Studie, in der
die Sicherheit von Edelstahl und ähnlichen Legierungen bei medizinischen Anwendungen
untersucht wurde. Edelstahl ist sowohl in der Lebensmittelindustrie als auch
bei medizinischen Anwendungen weit verbreitet. Der für medizinische Anwendungen
hergestellte Anteil von Edelstahl ist nicht groß, aber in der Praxis sind
hundert Millionen Menschen davon betroffen.
Bei prothetischen Anwendungen kommt Edelstahl zweifellos in engen Kontakt
mit dem menschlichen Gewebe und die Stahllegierungen, die für solche Materialien
verwendet werden, müssen in Gegenwart der unterschiedlichen Körperflüssig-keiten
gegenüber chemischen Angriffen unempfindlich sein. Unter diesem Aspekt wurden
im Rahmen des Projekts eine Reihe neuer und sehr zuverlässiger Edelstahl-
bzw. stahlbasierender Lösungen gefunden. In der Lebensmittelindustrie müssen
Kochgeräte oder Lebensmittel- und Getränkebehälter aus Edelstahl sein.
Passive Legierungen wie Edelstahl müssen außerdem, gerade auch bei medizinischen
Anwendungen, bioverträglich sein, d.h. sie sollen insbesondere keine Metall-Ionen
durch elektrochemische Korrosion in Körperflüssigkeiten freisetzen, da beispielsweise
bekannt ist, dass Nickel durch längeren Hautkontakt eine allergische Dermatitis
auslösen bzw. verstärken kann. Das Projekt, bei dem verschiedene Werkstoffe
sowohl im Labormaßstab als auch unter Praxis-Bedingungen untersucht wurden,
hatte das Ziel, risikofreie Edelstähle und Legierungen zu identifizieren,
die in allen industriellen Bereichen, im Haushaltsbereich und im Gesundheitswesen
zur Anwendung kommen.
In einem Teil der Studie untersuchten die Forscher bei elf gewöhnlichen Kantinenmenüs,
wie beispielsweise bei Pastagerichten oder Putenschnitzel, die mit Edelstahlgeräten
zubereitet worden waren, den Einfluss von Nickel und Chrom. Sie verglichen
diese Ergebnisse mit denen aus denselben Menüs, die in Glaspfannen zubereitet
wurden und stellten fest, dass der Einfluss von Edelstahlkochgeräten auf den
Nickel- und Chromgehalt der Nahrung minimal war und innerhalb der täglichen
Schwankungen lag, in denen Nickel üblicherweise aufgenommen wird. Die Mengen
an Nickel-Ionen, die während des Kochens im Edelstahlgefäß an die Lebensmittel
abgegeben wurden, lagen in der Größenordnung von 1 Mikrogramm, während die
tägliche Nickelaufnahme durch die Gesamtnahrung bereits zwischen 100 und 300
Mikrogramm beträgt. Ungeachtet der Frage, welche Art der Nickelaufnahme (oral,
intravenös, inhalatorisch) letztlich dazu führt, Hautauschläge bei nickel-empfindlichen
Personen zu verursachen, werden lediglich 1-10% des aufgenommenen Nickels
absorbiert. Aus der Literatur ist außerdem bekannt, dass allergische Reaktionen
bei Menschen erst bei Dosen oberhalb von 5.000 Mikrogramm zu erwarten sind.
In Bezug auf Chrom sind nur bestimmte Verbindungen gefährlich und diese können
nicht von Edelstahl oder von Nickel-basierten Legierungen während des Kochens
freigesetzt werden oder durch Korrosion in Gegenwart von Körperflüssigkeiten
entstehen.
Projekt Referenz: F3/F2.2/96
Projekt Kontakt:
Dr. Alberto Tamba
Centro Sviluppo Materiali S.p.A. (CSM S.p.A.)
Via di Castel Romano, 100 00128 - ROME - ITALY
Tel.: +39-06-5055829;
Fax: +39-06-5055202
e-mail: marketing.csm@c-s-m.it
O. Univ. Prof. Dr. Werner
Pfannhauser
Institut für Lebensmittelchemie und -technologie
TU Graz
Petersgasse 12/2
A-8010 Graz
Tel.: 0316/873 6471
Fax: 0316/873 6971
e-mail: keg@pfannhauser.at
Internetz: http://www.pfannhauser.at