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FLAIR-FLOW 4 is supported by the European Commission within the 5th Framework Programme under the Quality of Life and Management of Living Resources, Key Action 1. It comprises a network that disseminates food research results to consumer groups, health professionals and the food industry in 24 European countries. |
FFE 611-03-SME 77
Phytoöstrogene haben
bei Tieruntersuchungen positive Effekte auf Knochengewebe und bei der Osteoporosevorbeugung
gezeigt. Allerdings sind noch einige sorgfältige Studien am Menschen
erforderlich, ehe allgemeine Empfehlungen gegeben werden können. Dies
war das abschließende Urteil einer unlängst beendeten konzertierten
Aktion namens VENUS, über die Flair-Flow bereits berichtet hat (siehe
Kurzbeschreibung 422/01/SME14).
Phytoöstrogene (PÖ's) sind eine Gruppe natürlicher -in vielen
Lebensmitteln pflanzlicher Herkunft enthaltene- Substanzen, welche nach der
Aufnahme bei Menschen in Substanzen mit östrogen-ähnlichen Wirkungen
ungewandelt werden.
Das VENUS Team hat eine Datenbank von PÖ's in europäischen Diäten
eingerichtet. Die Datenbank enthält fast 300 der gebräuchlichsten
Nahrungsmittel in Europa. Folgende PÖ's werden berücksichtigt: Isoflavone
(Genistein und Diazein), Coumestrin, Formononetin, Biochanin A und Lignane.
Diese finden sich in vielen pflanzlichen Lebensmitteln, vor allem in Soja,
aber auch in Bohnen, Nüssen und einigen Getreidesorten.
An Hand der Informationen der Datenbank und der diätetischen Nahrungsaufnahme
in verschiedenen Ländern wird eine PÖ-Aufnahme von weniger als 1
mg/Tag geschätzt. Dieser Wert ist sehr niedrig im Vergleich zu 20 - 100
mg/Tag in Asien und dem angenommen Bereich für eine physiologische Wirkung
von 60 - 100 mg/Tag.
Bioverfügbarkeitsstudien bestätigen, dass Isoflavone rasch von menschlichen
Körper aufgenommen werden, es wurden jedoch starke individuelle Abweichungen
festgestellt, die wahrscheinlich auf die Variabilität in der Darmmikroflora,
in der Diät und im Metabolismus zurückzuführen sind.
Isoflavone kommen überwiegend in Sojaprodukten vor, die in Europa nicht
sehr verbreitet sind und es könnte sich als schwierig herausstellen,
mit einer europäischen Diät eine adäquate Menge davon aufzunehmen.
Deshalb entwickelte das VENUS-Team verschiedene Menüs mit Sojaanteilen,
welche deutlich zu einer Steigerung der PÖ-Aufnahme führen können.
Im Rahmen des kürzlich begonnenen Projektes "PHYTOS" forschen
die Projektmitglieder nach den fehlenden Bindegliedern der Ergebnisse, die
beim VENUS-Projekt identifiziert wurden. Das Hauptziel dieses neuen Projektes
besteht darin, einen eindeutigen wissenschaftlichen Beweis für die Wirkungen
von Soja-Isoflavonen auf Osteoporose-Anzeichen bei Frauen nach der Menopause
zu erbringen.
Projekt Nr. FAIR-PL98-4456
(VENUS) (www.venus-ca.org)
Projektkoordinator Prof. Francesco Branca
Istituto Nazionale di Ricerca per gli Alimenti e la Nutrizione;
Via Ardeatina 546; IT-00179 Rom, ITALIEN
Tel.: +39 06 5032421; Fax: +39 06 5031592
Email: f.branca@agora.it
http://inn.ingrm.it/Ricerca/scheletro/scheletro.htm
O. Univ. Prof. Dr. Werner
Pfannhauser
Institut für Lebensmittelchemie und -technologie
TU Graz
Petersgasse 12/2
A-8010 Graz
Tel.: 0316/873 6471
Fax: 0316/873 6971
e-mail: keg@pfannhauser.at
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